hamburger menu
Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Ortenburg

Berichte / Ereignisse

15. Juni 2024: Erstaunlich. Einzigartig. Evangelisch

Mit einer Premiere und einer Serenade beging am Samstag, 15. Juni, das Evangelische Museum Ortenburg sein 10-jähriges Jubiläum. Umrahmt wurden die Feierlichkeiten von einem wahren Festmarathon. Bei einem Sektempfang vor der Evangelischen Marktkirche Ortenburg begrüßte Pfarrerin Sabine Hofer die zahlreichen Gäste und gab den Startschuss für eine besondere, historische Neuheit: Die Erlebnisführungen in Ortenburg. Besonderer Dank galt dabei Dr. Carsten Lenk von der Evangelischen Bildung in Ostbayern, der Kunsthistorikerin Dr. Hildegund Bemmann und den Erlebnisführer*innen, welche das Projekt der Erlebnisführungen mit außerordentlichem Engagement ermöglichten.

Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete die Premiere der Erlebnisführungen mit einer Führung in historischen Gewändern durch den Markt Ortenburg. Unter dem Titel „Starke Frauen – Stolze Grafen“ wurden die Gäste mit auf eine Zeitreise durch die überwiegend protestantische Geschichte Ortenburgs genommen. Umrahmt von einer historischen, zugleich unterhaltsamen Reise durch die Geschichte der Grafschaft wurden die Zuschauer*innen von Spielszenen in historischen, möglichst originalgetreuen Kostümen überrascht und erheitert.

Im Museumsinnenhof erwartete die Gäste im Anschluss an die Führung Kaffee und Kuchen sowie die Gelegenheit, das Evangelische Museum eigenständig zu erkunden. Begleitet wurde das gemütliche Beisammensein von der Hoaberg-Musi. Zur Einstimmung auf den Festakt präsentierten die Laiendarsteller Sergej Gorgos und Matthias Buettner eine historische Spielszene, die eine Verhör aus der Zeit der evangelischen Glaubensflüchtlinge präsentierte. Der anschließende Festakt in der Marktkirche wurde von Pfarrerin Sabine Hofer eröffnet, die einen Einblick in die Genese des Museums im ehemaligen Kantorhaus gab sowi das enorme Engagement der Erlebnisführer*innen hervorhob. In insgesamt 18 Workshops wurden teilweise in Begleitung des Regensburger Theaterpädagoge Hubertus Hinse die Spielszenen erarbeitet. In seinem Grußwort berichtete er aus seinen Erfahrungen mit den Ortenburger Erlebnisführer*innen und dem Potenzial der Erlebnisführungen, nämlich Geschichte zu einem individuellen, erfahrbaren Erlebnis für das Publikum zu machen. Aus Historie werden so Geschichten. Der Ortenburger Bürgermeister Stefan Lang, der Stellvertreter des Landrats Klaus Jeggle und Dekan Jochen Wilde aus Passau, gratulierten zum bisherigen Erfolg des Museums und honorierten das außerordentliche Engagement aller Beteiligten. Das Museum zeichne sich gerade durch den Leitspruch der Evangelischen Kirchengemeinde „Erstaunlich. Einzigartig. Evangelisch“ aus, denn wie Bürgermeister Lang betonte: Ortenburg ist einzigartig, die Arbeit der Freiwilligen ist erstaunlich und Dank des evangelischen Engagements lebt in Ortenburg die evangelische Ökumene. Dr. Carsten Lenk betonte, dass das Evangelische Herz Ortenburgs in der Marktkirche schlägt, denn das Museum als örtliches Kleinod bietet gemeinsam mit den Erlebnisführungen die Chance, Geschichte und somit auch Bildung in Ortenburg lebendig werden zu lassen. Die Serenade gestaltete Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz an der historischen Steinmeyer-Orgel eindrucksvoll mit ausgewählten Stücken von Johann Pachelbel.

Der Ausklang des Abends wurde begleitet von einem abwechslungsreichen Reformationsbuffet, diversen Cocktails und Musik der Jugendband im Museumshof.

Wer nun ebenfalls neugierig auf eine Zeitreise durch die Ortenburger Historie ist, ist herzlich eingeladen. Die nächsten Erlebnisführungen finden am 23. Juni, 27. Juli und 8. September jeweils um 15 Uhr oder nach individueller Absprache statt. Auskunft und Informationen erhalten sie bei: julia.eder@ev-bildung-ostbayern.de

Text und Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Julia Eder

Einen weiteren Artikel lesen auf https://www.passau-evangelisch.de/erstaunlich-einzigartig-evangelisch

Mägde
Gastwirtin und Metzgerstochter hervorragend dargestellt von Marie Brunner (li) und Jessica Schobesberger (re) in historischer Kleidung, zerreißen sich das Maul über die feschen Soldaten des bayerischen Königs

Erlebnisführung
Inge Schlögl ist eine von sechs Erlebnisführerinnen. Sie erzählte Ortenburger Geschichte in kurzweiliger und lebhafter Weise.

Reformationsbuffet
Eine bunte Auswahl an Köstlichkeiten am Reformationsbuffet.

Historische Spielszene
Sergej Gorgs (re) und Matthias Buettner gaben in historischen Kostümen einen Einblick in die Geschichte der Evangelischen Glaubensflüchtinge.

Pfarrerin Hofer
Vor der Ortenburger Marktkirche begrüßte Pfarrerin Sabine Hofer die Jubiläumsgäste und gab den Startschuss zur ersten Erlebnisführung. (Foto: Mauch)

Führung
Inge Schlögl ließ die erste Erlebnisführung unter den historischen Wappen vor der Marktkirche starten.

Sektempfang
Der Geschäftsführer der Evangelischen Bildung in Ostbayern, Dr. Carsten Lenk (li) und Dr. Hildegund Bemmann (re), bisher zuständig für die evangelische Bildungsarbeit Schloss Ortenburg, stoßen beim Sektempfang auf das gemeinsame Projekt „Erlebnisführungen“ an. (Foto: Mauch)

9. Mai 2024: Schaut zum Himmel

Regionaler Himmelfahrts-Gottesdienst auf Schloss Neuburg bei weiß-blauem Himmel

„Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein…“ zitierte Dekan Jochen Wilde einen Vers aus dem Kirchenlied „Wie lieblich ist der Maien“, als die Sonne pünktlich zum Auftakt des Himmelfahrts-Gottesdienstes auf Schloss Neuburg hinter den Wolken hervortrat. Rund 50 Gottesdienstbesucher*innen aus Passau, Fürstenzell, Ortenburg, München und der Evangelischen Studierendengemeinde hatten sich an Christi Himmelfahrt im Innenhof des Schlosses versammelt. Seit rund drei Jahren zieht es an diesem Feiertag die Evangelischen aus der Region an diesen malerisch-romantischen Ort mit evangelischer Vergangenheit.

So lud die Ortenburger Pfarrerin Sabine Hofer, die zusammen mit Dekan Wilde den Gottesdienst leitete, die Anwesenden gemäß dem Motto „Was steht ihr da und schaut zum Himmel?!“ zu einer kurzen Meditation mit einem Blick in den weiten und blauen Himmel ein. Wie kann ich mir das vorstellen? – Himmelfahrt.

„Für viele Zeitgenossen bleibt der Sinn des Feiertags verschlossen“, so Dekan Jochen Wilde in seiner Predigt. Der tiefere Sinn des Feiertags liege im Handeln. „Der Himmel ist dort, wo Menschen Gutes tun, wo sie einander helfen.“ Das Fest Christ Himmelfahrt wolle uns die Augen dafür öffnen. In Beispielen erzählte Dekan Wilde von Menschen und deren Engagement für andere, und wie erfüllend dies auch für die Helfenden sei.

Eine der Erkenntnisse der letzten Kirchenmitgliederuntersuchung an der der Religionssoziologe Detlev Pollack maßgeblich beteiligt war, kam zu dem Ergebnis, dass Christ*innen sich mehr ehrenamtlich engagieren als andere, ein höheres Vertrauen in ihre Mitmenschen und insgesamt eine positivere Lebenseinstellung haben. Sie wüssten, so Dekan Wilde, dass ihr Leben ein verdanktes, geschenktes Leben sei.

Engagement für andere, für die Schwachen, für Menschlichkeit, für Toleranz, für Vielfalt: Gerade sei das wieder bei der Demonstration am 8. Mai in Hauzenberg deutlich geworden. Da haben sich Christ*innen und die Kirchen engagiert gegen Gewalt in Wort und Tat, so Wilde.

Die Gesellschaft brauche Christ*innen gerade jetzt. „Wir sind zwar kleiner, aber nicht überflüssig.“ Ganz im Sinne von Himmelfahrt wünschte sich Dekan Wilde eine selbstbewusstere, eine fröhlichere Kirche, die sich nicht unnötig kleiner macht. Wo andere Menschen unsere Hilfe erfahren und umgekehrt, sei ein Stück „Himmel auf Erden“.

Musikalisch gestaltete das Bläserduo Johann Fillip und Johannes Keller den Gottesdienst. Aus dem Lukasevangelium las Katechetin Astrid Wilde.

Bei Sonnenschein und mit angeregten Gesprächen klang der Himmelfahrtsgottesdienst auf Schloss Neuburg aus.

Text und Fotos: Hubert Mauch

Himmelfahrt 2024
Pfarrerin Sabine Hofer aus Ortenburg und Dekan Jochen Wilde aus Passau gestalteten den Himmelfahrts-Gottesdienst auf Schloss Neuburg gemeinsam.

Bläserduo Himmerlfahrt 2024
Für das Bläserduo Johannes Keller und Johann Fillip war es der erste gemeinsame Auftritt.

20. Februar 2024: Jüngste Lektoren eingeführt

Es war nicht die erste Predigt, aber vielleicht die wichtigste für Marcel Foth und Stefan Folkerts. Bei ihrer Einführung als Lektoren durch Dekan Jochen Wilde am Sonntag, 18. Februar in der Ortenburger Marktkirche bewiesen sie mit einer Dialogpredigt ihr Können. Viermal im Jahr dürfen die beiden nun auf die Kanzel steigen. Mit gerade mal 20 Lebensjahren sind sie die jüngsten Lektoren der bayerischen Landeskirche. Insgesamt 31 Lektor*innen und Prädikant*innen sind im Dekanat Passau tätig und bereichern das gottesdienstliche Leben in den Gemeinden.

Es sei eine Kunst, so Dekan Wilde in seiner Ansprache, eine Lesepredigt zu halten, die von einer anderen Person verfasst worden sei. Sie so vorzutragen, dass sie „die Ohren und Herzen der Gottesdienst-Besucher*innen erreicht und anspricht.“

Das Ehrenamt des Lektors gehöre zur DNA der evangelischen Kirche, denn jeder getaufte Christenmensch sei grundsätzlich zur Verkündigung berufen. Aus seinen Erfahrungen als langjähriger Ausbilder von Lektor*innen und Prädikant*innen am Gottesdienstinstitut der evangelischen Landeskirche gab Dekan Wilde den neuen Lektoren mit auf den Weg ihre eigene Lebensgeschichte, ihren beruflichen Kontext, ihre individuellen Glaubenserfahrungen in die Verkündigung mit einzubringen. „Bleiben Sie bei sich! Erzählen sie von dem, was Sie im Leben und im Glauben bewegt und berührt!“

In den vier Blockkursen der Lektor*innen-Ausbildung beschäftigten sie sich mit dem Alten und Neuen Testament, Kirchengeschichte, Liturgie und Predigt. Beendet wurde die Ausbildung mit einem Kolloquium, die sie beide mit Erfolg abschlossen. Seither dürfen Sie Gottesdienste ohne Abendmahl abhalten.

Von Herzen dankte Wilde dem Ortenburger Pfarrersehepaar Sabine und Johannes Hofer, die ihre ehemaligen Konfirmanden und Jugendleiter zur Lektoren-Ausbildung ermutigt hatten. Nunmehr habe Ortenburg insgesamt sechs Lektor*innen, also mehr wie jede andere Gemeinde im Dekanat.

Nach der Einführung bestiegen Marcel Foth und Stefan Folkerts im Duo die Kanzel und präsentierten den Gottesdienstbesuchern der Ortenburger Marktkirche souverän und kraftvoll eine Lesepredigt im Dialog zum Thema Bibelauslegung.

Schon seit den Anfängen der Kirche legten Menschen die Bibel aus. „Sie gehen ganz nah auf Tuchfühlung mit den Worten der Heiligen Schrift und erleben so deren Bedeutung.“ In der Lesepredigt betonten Foth und Folkerts die Inspirationskraft der Bibel. Das Geschriebene könne nicht nur einfach wörtlich übernommen werden, da sie sonst zu einer Quelle großer Missverständnisse werde. „Menschen benutzen die Heilige Schrift und sie rechtfertigen damit selbst absolut unchristliche Ziele.“ Es gebe zahlreiche Beispiele aus den verschiedenen Jahrhunderten, wo die Texte der Bibel nur ein Vorwand für allzu schlechte Absichten waren. Das gehe aber an ihrem Ziel vorbei. Es komme auf den Geist an der hinter den Worten stehe. „Nicht der Buchstabe, sondern der Geist Gottes leitet uns.“

Nach dem Gottesdienst versammelte sich die Gemeinde noch zu einem Empfang mit Holundersaft, Kaffee und Kuchen im Gemeindesaal.

Text und Fotos: Hubert Mauch

Lektoren: Ja
Mit einem kräftigen "Ja" bestätigten Marcel Foth (li) und Stefan Folkerts (Mitte)
der Gemeinde und Dekan Jochen Wilde (re) ihren Willen zur Ausübung
des Lektorenamtes in der Ortenburger Marktkirche.

Lektoren: Einzug
Einzug in die Marktkirche. Im Vordergrund die Assistentinnen und der beiden Neulektoren:
Carmen Foth (li) und Pfarrerin Manuela Krafft (re).

Lektoren: Segen
Marcel Foth und Stefan Folkerts werden assistiert von Carmen Foth und Manuela Krafft
durch Dekan Jochen Wilde vor dem Altar der Marktkirche gesegnet.

18. Januar 2024: Mitarbeiter-Dankfeier

D A N K E   F Ü R   E U E R   E N G A G E M E N T !

Die Zahl der Kirchenaustritte hat zugenommen. Gemeinden werden kleiner, egal ob katholisch oder evangelisch und egal ob in der Stadt oder auf dem Lande. Manche sehen für die Kirche in einer säkularisierten Welt nur noch zwei Optionen, entweder sie passt sich dem allgemeinen Zeitgeist an (Assimilierung) oder sie zieht sich zurück und lebt in strenger Abgrenzung zu ihrer Umwelt (Verschanzung).

Dass es auch anders geht zeigte die mutmachende Dankefeier unserer Gemeinde in der Mensa, denn den (weniger gewordenen) 908 Mitgliedern stehen weiterhin 150 haupt-, neben- oder ehrenamtliche Aktive gegenüber, die eher ein stabiles Engagement kennzeichnen.

Und unsere Gemeinde pflegt Offenheit. Besonders erfreulich ist: Es gelingt augenscheinlich entgegen dem Trend, Jugendliche für die Mitarbeit in der Kirche zu gewinnen. In Ortenburg sind sie Konfileiter oder verantwortlich für den Jugendtreff. Drei von ihnen bieten eine Kindergruppe an. Zwei weitere (Stefan Folkerts und Marcel Foth) haben die Lektorenausbildung der bayrischen Landeskirche absolviert und dürfen selbstständig Sonntagsgottesdienste halten. Damit sind die beiden 19jährigen die jüngsten Lektoren in Bayern.

Zur Dankfeier in die Mensa der Evangelischen Realschule waren gut 80 Frauen und Männer gekommen. Einige MitarbeiterInnen haben für ihr Engagement in der Ortenburger Kirchengemeinde Orts- oder auch Konfessionsgrenzen überwunden.

Pfarrerin Sabine Hofer hatte das Gleichnis von den Abeitern im Weinberg zum Anlass genommen, um aufzuzeigen, was biblisches Verständnis von Mitarbeit ist. Nicht Art und Umfang sei entscheidend, sondern, dass man sich überhaupt rufen lasse. „Gott gebe dafür das Ganze und nicht einen Bruchteil“.

Einen Jahresrückblick gab es von Pfarrer Johannes Hofer per PowerPoint Präsentation. Bei der Durchsicht der Bilder habe er viele lachende Gesichter gesehen. Das sei offenkundig ansteckend und passe zum Geist der Gemeinde.
Er erinnerte an die Osternacht der Jugend “Osternacht wird durchgemacht“, die Treffen des Seniorenkreises, den musikalischen Einsatz des Posaunenchores, das Eichenfest, den Tag der offenen Tür im Kindergarten und die Konfirmationsjubiläen. Die hoch motivierten Jugendlichen hätten beispielsweise bei einer Freizeit die Gruppen in ihrer Gemeinde karikiert und sich dabei köstlich amüsiert, sich ernsthaft zur Bibelarbeit versammelt oder selbst Gedichte gemacht. Sophie Büttner schreibt Texte für Spielszenen und Anspiele.
Aber auch Senioren- oder Frauenkreis sind aktiv, veranstalten ihre Treffen, helfen im Serviceteam "Nach der Kirch vor der Kirch" oder basteln Adventsschmuck. Für den Evangelischen Kindergarten hatten sie damit erst kürzlich einen Erlös von 2750 € erzielt.

Das Evangelische Museum im Kantorhaus wird in diesem Jahr 10 Jahre alt. Auch dort engagieren sich Ehrenamtliche für Führungen und arbeiten in einem Arbeitskreis für eine museumspädagogische Neukonzeptionierung.

In diesem Jahr endet die 6jährige Wahlperiode des Kirchenvorstandes. Das, so Pfarrer Hofer, sei eine weitere gute Gelegenheit, am anhaltenden Gemeindesaufbau mitzuwirken. Kandidieren kann, wer Gemeindemitglied ist und zu Beginn der Amtszeit am 1. Dezember 2024 das 18. Lebensjahr vollendet hat.

Wählen dürfen am 20. Oktober alle Gemeindemitglieder, die dann mindestens 16 Jahre alt sind und seit wenigstens drei Monaten der Kirchengemeinde angehören. Auch Briefwahl ist möglich. Weitere Details findet man im Internet unter: www.stimmfürkirche.de


Mensa der Evangelischen Realschule - Dankfeier ab 19:00


Pfarrerin Sabine Hofer und Pfarrer Johannes Hofer


Gemeinde beim Essensempfang


Gemeinde beim Essensempfang


v.li.: Pfarrerin und Pfarrer Hofer; Helma Preitauer, 10 Jahre Museumswärterin sie ist mit 91 Jahren die älteste und weiterhin sehr aktive Mitarbeiterin; Inge Schlögl, 10 Jahre Kirchen- und Museumsführungen, Gertraud Lindinger, Serviceteam; Christa Hermann, 10 Jahre Kirchen- und Museumsführungen; Tanja Schuler; Gerda Zerer; und Inge Wißpeintner sind das Serviceteam für "Nach der Kirch vor der Kirch" Die Damen wurden auch stellvertretend für alle weiteren Helferinnen und Helfer mit einem kleinen Präsent geehrt.

17. Oktober 2023: Vom Trennenden zum Miteinander

460 Jahre Reformation in Ortenburg

Mit einem ökumenischen Jubiläumsgottesdienst in der evangelischen Marktkirche feierten am Dienstag, 17. Oktober die Ortenburger 460 Jahre Reformation. In der evangelischen Enklave wird das Reformationsfest in Erinnerung an den ersten evangelischen Gottesdienst am 17. Oktober 1563 schon zwei Wochen früher begangen. An der Feier nahmen neben dem katholische Ortspfarrer Anton Haslberger auch Gäste aus Ungarn teil. Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit barocker Orgelmusik.

Nach konfessioneller Feindschaft herrsche jetzt Freundschaft, so Pfarrerin Sabine Hofer bei ihrer Begrüßung in der vollbesetzten Marktkirche. Eine historisch belegte Spielszene zu Verhaftung, Verhör, Wegnahme der Kinder und Abschiebung ins evangelische Siebenbürgen verdeutlichte die Situation der evangelischen Glaubensbrüder in Österreich in der Zeit der Gegenreformation.

Viele Evangelische flohen damals nach Ortenburg, protestantische Bücher wurden in die Gegenrichtung geschmuggelt. Nicht starre Buchstaben wurden da transportiert, so Pfarrerin Hofer in ihrer Predigt, sondern „Worte zum Leben“. „Immer wieder haben sie Angst gehabt, entdeckt zu werden. Heimlich in der Nacht sich getroffen, um Mut und Kraft aus Gottes Wort zu bekommen.“ Deshalb sei es ihr wichtig, gerade am Ortenburger Reformationsfest ein Zeichen der ökumenischen Verbundenheit zu setzen. Auch vor dem Hintergrund der Zerrissenheit und Spalterei unserer Tage, hier bei uns und anderswo.

Auch in den folgenden Grußworten wurden Toleranz und das friedliche Zusammenleben betont. Unabhängig von Konfession, Herkunft oder Alter könne die Rolle der kleinen Grafschaft Ortenburg in der Reformationszeit immer noch Vorbild sein, so Dr. Claudia Stadelmann-Laski vom Präsidium der Dekanatssynode in ihrem Grußwort, um zu unserer christlichen Überzeugung zu stehen und gegen Unrecht zu protestieren. In diesem Zusammenhang erinnerte sie auch an die mahnenden Stimmen in der Zeit des Nationalsozialismus von Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer.

Beim anschließenden Empfang gab es historische Speisen in historischem Ambiente im Gemeindesaal und Kirchgarten, dazu noch Führungen im Evangelischen Museum Kantorhaus.

Text: Hubert Mauch

historischen Spielszene
Grundlage der historischen Spielszene von Inge Jacobsen als Johann Roither und Sergej Georgos als Amtsperson sind Verhörprotokolle aus der Zeit Maria Theresias. Im Hintergrund der katholische Pfarrer Anton Haslberger und Pfarrerin Sabine Hofer. (Foto: Georg Laski)

Gemeinsamer Segen
Gemeinsam spenden der katholische Pfarrer Anton Haslberger und Pfarrerin Sabine Hofer im Ortenburger Reformationsgottesdienst den Segen. (Foto: Mauch)

21. Mai 2023: Konfirmation 2023 – fit wie ein Turnschuh

Mit Glockengeläut und Posaunenchor zogen vier Konfirmanden und eine Konfirmandin hinter Kirchenvorstand und den jugendlichen Mitarbeitenden aus der Konfirmandenvorbereitung in die Marktkirche zu ihrer Konfirmation ein. Pfr. Johannes Hofer verglich in seiner Ansprache Gott mit einem Lieblingsturnschuh mit extra Antriebsfeder. Er trägt, er schützt und hilft über Mauern des Lebens zu springen. Mit einer Rose und einem Dankesbrief bedankten die Konfirmanden sich bei ihren Paten, deren offizielles kirchliches Amt mit der Konfirmation endet. Nach dem Konfirmationsversprechen legten sie ihrem Patenkind gemeinsam mit dem Pfarrer die Hände zum Segen auf und sagten ihm den Konfirmationsspruch zu. Der Konfirmationsspruch begleitet evangelische Christen ein Leben lang. Die Konfirmierten bekamen ihn in einer gemeinsamen Abschlussandacht mit den Konfirmierten aus Fürstenzell am darauffolgenden Tag von Pfarrer Johannes Hofer und Pfarrerin Sabine Keller auf einer Urkunde überreicht. Zum ersten Mal gestalteten die beiden Kirchengemeinden nicht nur die Konfirmationsvorbereitung miteinander, sondern auch die Abschlussandacht. Stefan Folkerts, ein Mitarbeiter sagte: „Man wusste nicht mehr genau, wer wo herkam. Wir waren eine Gruppe.“


FOTO VON NATHANAEL HOFER
v.l.: In Ortenburg konfirmiert wurden: Emma Böttcher, Fabian Rauer, Rudolf Krempl, Elio Krempl, Korbinian Hölzel


Die Konfirmanden mit dem Konfileiterteam

2. Februar 2023: Dankfeier für Mitarbeitende

Am 2. Februar waren Mitarbeitende wieder zum gemeinsamen Essen in die Mensa eingeladen worden.

Als Pfarrer Hofer gleich zu Anfang die vielen Arbeitsbereiche der Evangelischen Gemeinde in Ortenburg aufrief, wurde klar, dass „Lebendige Kirche“ das Engagement vieler braucht.

Immer wieder erstaunlich, dass es in unserer Gemeinde 151 Mitarbeitende und davon allein 131 Ehrenamtliche gibt.

Trotz der extremen Wetterbedingungen - starker Schneefall und Eisglätte - waren etwa 60 erschienen. Der Rückblick auf zwei außergewöhnliche Jahre der Pandemie und „trotzige Aktivitäten unter besonderen Bedingungen“ waren hinreichend Anlass Danke zu sagen.

Ehrenamtliche arbeiten in Ortenburg u.a. in Leitungsgremien wie dem Kirchenvorstand und in dessen Ausschüssen mit, sind aktiv bei der Gottesdienstgestaltung, verantworten den Kindergottesdienst und organisieren die Senioren- und Frauenarbeit. Ehrenamtliche sorgen für Kirchenmusik (z.B. Posaunenchor), kümmern sich um die Friedhofspflege, haben einen eigenen Besuchsdienst, engagieren sich in der Asylarbeit und führen seit vielen Jahren den Eine-Welt-Verkauf durch.

Eine außergewöhnliche Besonderheit die nachhaltige Jugendarbeit. Herzstück ist das Konfileiterteam. Es wird immer wieder erweitert aus der Gruppe der Konfirmierten. Etwa die Hälfte von ihnen wollen Konfileiter werden. Voraussetzung ist der Besuch des Grundkurses der Evangelischen Jugend und ein Jahr Wartezeit.

Viele hören nach 2-3 Jahren wieder auf, einige bleiben 5 Jahre dabei und heuer konnte man zum ersten Mal Zweien zum 10-Jährigen gratulieren und danken. Das Team besteht aktuell aus 17 Jugendlichen zwischen 16 und 27 Jahren.

Gemeinsam mit dem Pfarrerehepaar Hofer bereitet man einen Konfirmandentag vor und führt ihn auch durch. Die Jugendlichen leiten Kleingruppen, moderieren, motivieren und begeistern für den Glauben und die Gemeinschaft in der Kirche. Erwähnenswert wohl auch, dass sich mit Stefan Folkerts und Marcel Foth zwei Jugendliche mit dieser Prägung in Ausbildung zum Lektor befinden, und das als die Jüngsten in der Bayerischen Landeskirche.

In ihrem geistlichen Wort verglich Pfarrerin Sabine Hofer die „Gemeindearbeit“ mit „Acker bestellen“ und hatte dazu das berühmte Bild vom Sämann (Vincent van Gogh) auf die Leinwand der Mensa projiziert. Wie auch im biblischen Gleichnis vom Sämann bleibe es wichtig, weiterhin zu säen und dabei auf kreative Weise immer wieder auch neuen Boden zu suchen „nicht nur innerhalb sondern auch außerhalb“ der Gemeinde. Samen werde verwandelt und bringe neues Leben hervor, jedoch was aus Samen werde, das müsse man der „geheimen Gotteskraft“ überlassen.

Vincent van Gogh: Sämann

Während der fast zweijährigen Pandemiezeit hatte es in der Ortenburger Kirchengemeinde viele Einschränkungen und Ausfälle gegeben, aber nicht selten auch ein Zusammenrücken und eine Intensivierung. Wichtige Impulse und kompetente Unterstützung waren von den genannten aktiven Jugendlichen gekommen. Nathanael Hofer, Pfarrerssohn, Konfileiter und Jugendtreffleiter richtete einen YouTube Kanal für die Kirchengemeinde ein und regte an, eine Internetleitung in die Kirche zu legen. Der Kirchenvorstand bewilligte das und auch die Anschaffung des Equipments zum Streamen. Die Jugendlichen gründeten ein Streaming-Team, das dann Sonntag für Sonntag im Einsatz war. Bekannt ist, dass vor allem ältere und kranke Gemeindemitglieder dieses Angebot über den Bildschirm genutzt haben.

Inzwischen hat man den Gemeindegottesdienst in Gemeinschaft wieder neu schätzen gelernt und wird das Online-Angebot, so hörte man, wohl hauptsächlich bei Festgottesdiensten nutzen können.

(Klaus Engel)

Dankesfeier Geehrte
Stellvertretend geehrt wurden.v.li.: Doris Kerl, Elisabeth Pfeiffer, Renate Pfeiffer, Eine-Welt-Verkauf; Pfarrersehepaar Sabine und Johannes Hofer; Gudrun Eppner, nach 33 Jahren ausscheidende Pfarramtssekretärin; Stefan Folkerts (5J Konfileiter), Inge Jacobsen u. Sergej Gorgos (10J Konfileiter)

Impressionen von der Dankesfeier:

Dankesfeier 1 Dankesfeier 2

Dankesfeier 3 Dankesfeier 4

16. Februar 2023: Cornelia Penski - unsere neue Pfarramtssekretärin

Cornelia Penski

Ein herzliches Grüß Gott an die Gemeinde!

Als neue Pfarramtssekretärin ab dem Februar 2023 möchte ich mich gerne vorstellen.

Mein Name ist Cornelia Penski. Ich stamme von den eingesessenen Familien Zachskorn „Wimmerhof“ in Würding und Glashauser im Froschmarkt ab und bin daher stolze Ortenburgerin.
Schon mein Opa brachte mir als Kind durch Radfahrten und Spaziergänge rund durch den Ortenburger Raum das schöne Land näher, was in mir eine große Heimatverbundenheit bewirkte.
Noch heute wandle ich viel auf diesen Spuren, zwar leider ohne Opa, aber dafür mit Jesus.

Doch trotz Heimweh wollte ich ein bisschen die Welt erkunden und lebte lange in Landshut, Nürnberg und Frankfurt.
Nach erlebnisreichen Jahren im bayerischen Ausland bin ich 2019 endlich wieder ins gelobte Land zurückgezogen, inklusive einem original Frankfurter Bub, der sich tatsächlich hier auch sehr wohl fühlt.

Eigentlich gelernte MTA in der Labordiagnostik machte ich mir aber schon lange Gedanken, wie ich meine Arbeitskraft auch Gottes Reich zur Verfügung stellen könnte und habe mich vor einiger Zeit bei Frau Pfarrerin Hofer vorgestellt, um Möglichkeiten auszuloten und bin voller Freude ins Senioren Café eingestiegen, was nach wie vor eines meiner großen Herzensanliegen ist. Nach und nach lernte ich immer mehr die Kirchengemeinde und ihre Bereiche kennen und durfte in das ein oder andere hinein- und mitwachsen.
Interessanterweise ergab sich vor kurzem, dass die langjährige Sekretärin Gudrun Eppner in den Ruhestand wechselte, worauf ich mich als ihre Nachfolgerin bewarb, um mich ganz neuen Herausforderungen zu stellen.

Nun begeistert es mich umso mehr, dass ich nicht nur in Ortenburg leben, sondern auch arbeiten darf und freue mich auf unsere künftige Begegnungen.

In Verbundenheit,
Cornelia Penski

Weiter im Archiv:
Berichte 2021
Berichte 2020
Berichte 2019
Berichte 2018
Berichte 2017
Berichte 2016
Berichte 2015
Berichte 2014
Berichte 2013
Berichte 2012
Berichte 2011
Berichte 2010
Berichte 2009
Berichte 2008