Berichte / Ereignisse 2013
Dezember 2013: Konfitraineekurs

Palmsonntag, 24. März 2013: Konfirmationsjubiläum
Rastplatz auf der Lebensreise: Konfirmationsjubiläum in Ortenburg
Ihr Konfirmationsjubiläum haben am Sonntag Palmarum 30 Jubilare nach
25, 50, 60, 65, 70 und 75 Jahren ihrer Konfirmation gefeiert.
„Glauben mit Herz und Verstand“ so hatte Pfarrerin Sabine Hofer ihre
Festpredigt überschrieben.
Glauben vom Verstand her neu bekennen. Weil man darüber Bescheid weiß,
wird man „mündig im Glauben“. Der Ortenburger Gräfin Amalia Regina war
schon 1703 der Glaube so wichtig gewesen, dass sie alle Kinder zum
Schulunterricht verpflichtet hat und den Konfirmandenunterricht in
Ortenburg eingeführt hat. Sie sollten Lesen lernen, damit sie
verstehen, was in der Bibel steht. Sie habe gewollt, dass der Bürger
mit Verstand glaube. Dieser Verstandesglaube müsse aber durch den
Herzensglauben ergänzt werden. Der freilich klammere die Schwäche und
den Zweifel nicht aus.
Nach der Predigt erneuerten die Konfirmationsjubilarinnen und -jubilare
ihr Konfirmationsversprechen, wurden von Pfarrerin Sabine Hofer und
Pfarrer Johannes Hofer gesegnet und erhielten eine Urkunde mit ihrem
Konfirmationsspruch, der viele ein Leben lang begleitet.
Im Einzelnen wurden gesegnet (Namen jeweils in alphabetischer
Reihenfolge):






25. Januar 2013: Vorstellung des Ortenburgbuches

"Die Festschrift ist eine heimatkundliche - wissenschaftliche Aufsatzsammlung mit über 500 Seiten und über 600 Bildern. Eine derartige umfassende Darstellung der ehemaligen Grafschaft Ortenburg existiert bisher nicht", sagte Alfons Niederhofer, Vorsitzender des Fördervereins und spiritus rector des Buches. Das Buch sei der Evangelischen Kirchengemeinde zur 450. Wiederkehr der Reformation gewidmet, sei aber auch ein ökumenisches Zeugnis, das das derzeitige gute Verhältnis der beiden Konfessionen in Ortenburg kennzeichne.

Landrat Franz Meyer zeigte auf, dass Ortenburg sich in seiner besonderen konfessionellen Frontstellung behauptet habe und heute ein Modell für die Gemeinsamkeiten der Konfessionen sei. Die Präsentation des Ortenburgbuches sei für den Landkreis ein Glücksfall. Er dankte dem Förderkreis als Herausgeber und den Autoren für ein "starkes Stück Geschichte".
⇒ Grußwort von Landrat Franz Meyer als pdf-Dokument

Moritz, Graf zu Ortenburg, der die gräfliche Familie vertrat, wünschte für das Jubiläumsjahr viel Interesse und Resonanz. Wenn das Ortenburger Territorium auch klein sei, so habe es doch in der Geschichte Bayerns eine bedeutende Rolle gespielt. Die konfessionelle Verschiedenheit habe bei aller Reibung immer wieder auch zu wichtigen Impulsen geführt.
⇒ Grußwort von Moritz Graf zu Ortenburg als pdf-Dokument

Pfarrerin Sabine Hofer drückte ihre Freude über das Buch mit den Worten aus: "Was gibt es besseres für die Identität eines Ortes als ein gemeinsames Buch?" Identität entstehe durch Profil, Charakter, Prägung. Es gebe ein noch bedeutenderes Buch in Ortenburg, aus dem heute in ökumenischer Verbundenheit gelesen werde und zitierte aus Psalm 73: "Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat."
Bürgermeister Halser freute sich, dass das ökumenische Gemeinschaftswerk einen großartigen Beitrag zur besonderen Geschichte der Marktgemeinde leiste. Nicht ohne Stolz berichtete er, dass der Europäische Tourismusverbund "Stätten der Reformation" e.V. Ortenburg als Mitglied aufnehmen werde.
⇒ Grußwort von Bürgermeister Hans Halser als pdf-Dokument

"In meiner Kinderzeit", so Karl Wißpeintner, Ortenburger Unternehmer und Sponsor, "gab es noch die evangelische und die katholische Schule und damit bildeten sich auch die konfessionellen Freundeskreise. Nicht selten haben die Evangelischen gegen die Katholischen Fußball gespielt". Spannend sei, was da in Ortenburg passiert sei, ein calvinistisch angehauchter Protestantismus, der auf barocken Katholizismus gestoßen sei. Er bedankte sich bei allen, die mitgewirkt hätten, stellvertretend bei Walter Fuchs, Ingomar Reimer und besonders bei Alfons Niederhofer.
⇒ Grußwort von Karl Wißpeintner als pdf-Dokument

In zwei historisch fundierten "Vorträgen mit Bildern" stellten Stefan Wild und Markus Lorenz dann das Buch vor. "Ortenburger Geschichte", so Stefan Wild, "ist Landesgeschichte". Quellen habe man aus ganz Deutschland und sogar aus Amsterdam herangezogen. Ausgangsbasis für alle Recherchen seien aber die Aufzeichnungen und Veröffentlichungen des österreichischen Historikers Friedrich Hausmann gewesen.

Neue Erkenntnisse habe man gewinnen können, sagte Markus Lorenz, aber auch viele neue Fragen seien aufgekommen. "Das Buch", so Lorenz "ist also nicht das Ende des Weges, sondern ein wichtiger Meilenstein.- Bleiben Sie neugierig!
Klaus Engel
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1. Januar 2013:
Ökumenischer Neujahrsempfang als Auftakt zu 450 Jahren Reformation

Das war eine rundum gelungene Veranstaltung! Ökumenische
Neujahrsempfänge gibt es in Ortenburg schon seit dem Jahr 2000.
Aber der diesjährige war zweifellos herausragend, galt er doch
zugleich als Auftakt für das Ortenburger Jubiläumsjahr.
Mehr als 200 Besucher feierten mit.
Für die festliche Musik sorgten der Gesangverein Ortenburg unter der Leitung von Peter Lehner, Gabriele Zahn aus Passau (Trompete) und Dekanatskantor Ralf Albert Franz an der Orgel.


Dekan Dr. Wolfgang Bub betonte in seiner Predigt die nachhaltige
Bedeutung der Reformation.
Den Reformatoren in Ortenburg sei es um einen Aufbruch in der
Kirche, orientiert am einen Evangelium, gegangen. Man begehe das
Jubiläum dann angemessen, wenn man nicht selbstzufrieden
zurückschaue, sondern sich immer wieder frage, welche Aufbrüche
Gott mit den Menschen, Gemeinden, der Ökumene und Gesellschaft
vorhabe. Gott schenke die Kraft, aufzubrechen, neue Perspektiven
und immer wieder den Frieden zu suchen mit Nachbarn und Kollegen,
den sozialen und ökumenischen Frieden, den Frieden zwischen den
Völkern.


„Erstaunlich, einzigartig, evangelisch“ sei das Motto des Festjahres
zum Reformationsjubiläum, sagte Pfarrerin Hofer, die den
Gottesdienst zusammen mit ihrem katholischen Kollegen, Pfarrer
Alois Graf, zelebrierte. „Erstaunlich, einzigartig, ökumenisch“,
laute der Titel des Neujahrsfestes. „Wenn wir als
Glaubensgemeinschaft Wirkung haben wollen, müssen wir
zusammenhalten“, unterstrich sie.
Pfarrer Graf appellierte, nicht nur den äußeren Rahmen des schon
traditionellen Naujahrsempfangs zu sehen, sondern in die Tiefe
zu gehen, das Herz zu öffnen für die Botschaft der Stunde, das
Miteinander der beiden Konfessionen.
Beim anschließenden Empfang in der Mensa sprach nach der Begrüßung durch die Gastgeberin Pfarrerin Hofer, zunächst Stellv. Landrat Klaus Jeggle. Es nötige einem noch heute tiefen Respekt ab, dass Graf Joachim vor 450 Jahren entschieden habe, den evangelischen Glauben anzunehmen, wusste er doch, wie das übrige Bayern reagieren wird und dass seine Lehen in Gefahr waren. Er sei somit bis heute ein modernes Vorbild eines politischen Menschen mit klaren Zielen und großer Standfestigkeit. Der Landkreis könne mit Stolz auf die Ortenburger Geschichte blicken, sagte Jeggle.
Auch Bürgermeister Johann Halser sprach von einem bedeutenden Jubiläum. Das Festprogramm, an dem sich Vereine und Realschule beteiligen, erstrecke sich über das ganze Jahr. Die Marktgemeinde unterstütze es.
Dr. Ralf Krause, Vorsitzender der Dekanatssynode Passau sagte, die Entscheidung von Graf Joachim, den evangelischen Glauben einzuführen, habe Ortenburg nachhaltig verändert. Ortenburg habe eine Sonderrolle mit mitteleuropäischer Bedeutung eingenommen. Im Jubiläumsjahr wolle man sich die evangelischen Wurzeln im Dekanat bewusst machen und feiern.

Das reichhaltige Buffet war mit „Brötchen“ (von Helma Preitauer) verziert, welche die Zahlen „1563 – 2013“ bildeten. Zahlreiche liebevoll verzierte kalte Platten waren von vielen freiwilligen Mitarbeiterinnen gefüllt worden. Für die festliche Dekoration hatte vor allem die Mesnerin, Frau Foth mit ihren Enkeltöchtern gesorgt. Den Einsatz aller Mithelfenden würdigte Pfarrerin Hofer und die Ehrengäste mit einem „Feuerwerk aus Wunderkerzen“.

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